Damm

Damm

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Damm [dam], der; -[e]s, Dämme ['dɛmə]:
1. langer Wall aus Erde und Steinen:
einen Damm bauen; nach den ausgiebigen Regenfällen war der Damm (Deich) gebrochen.
Syn.: Deich.
Zus.: Hafendamm, Schutzdamm, Staudamm.
2. wieder/nicht auf dem Damm sein (ugs.): wieder/nicht gesund sein:
sie ist noch nicht wieder richtig auf dem Damm.

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Dạmm 〈m. 1u
1. aufgeschütteter, fester Erdkörper als Unterbau von Eisenbahnlinien, Straßen usw. (Bahn\Damm, Erd\Damm, Straßen\Damm), zum Schutz gegen Hochwasser (Deich), gemauert zur Sicherung von Hafenanlagen (Hafen\Damm) usw.
2. veraltet; noch in Straßennamen〉 befestigte Fahrstraße (Kurfürsten\Damm)
3. 〈Anat.〉 Stück zw. After u. Geschlechtsteilen; Sy Perineum
4. 〈Orgelbau〉 Holz, auf dem der Stimmstock liegt
● einen \Damm aufschütten, errichten; der Willkür einen \Damm entgegensetzen 〈fig.〉 sich dagegen sichern ● jmdn. wieder auf den \Damm bringen 〈fig.; umg.〉 ihm helfen, ihn aufrichten, ermuntern, gesundmachen; wieder auf dem \Damm sein 〈fig.; umg.〉 gesund, munter sein [<mhd. tam, engl. dam; zu idg. *dhe- „setzen, stellen, legen“; verwandt mit tun, Tat]

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Dạmm , der; -[e]s, Dämme [älter: Tamm, mhd. tam = Flut, Seedamm, H. u.; die Schreibung mit d seit dem 17. Jh. unter niederd. Einfluss (mniederd. dam)]:
1.
a) künstlich errichteter Wall:
einen D. bauen, aufschütten;
bei der Sturmflut sind die Dämme (Deiche) gebrochen;
Ü einen D. gegen die Willkür der Herrschenden errichten;
b) aufgeschütteter Unterbau eines Fahr- od. Schienenwegs; Bahndamm:
die Insel ist mit dem Festland durch einen D. verbunden;
c) (nordostd., bes. berlin.) Fahrbahn einer Straße; Fahrdamm:
rasch den D. überqueren;
wieder auf dem D., nicht auf dem D. sein (ugs.; wieder, nicht gesund sein; Damm = gepflasterter Fahrweg, auf dem ein sichereres Vorwärtskommen möglich ist als auf unbefestigten Verbindungs- u. Fußwegen);
jmdn. wieder auf den D. bringen (ugs.; jmdn. wieder gesund machen).
2. (Med.) Körpergegend, Weichteilbrücke zwischen After u. Scheide bzw. Hoden.

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I
Damm,
 
Der Damm ist die Region zwischen Scheide und After bei der Frau und zwischen Hodensack und After beim Mann. Die Muskeln des Damms gehören zur Beckenbodenmuskulatur und umschließen die After- und Genitalöffnung. Berührungen am Damm können als sexuell erregend empfunden werden.
 
II
Damm,
 
Sigrid, Schriftstellerin, Gotha 7. 12. 1940; Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin (Promotion in Jena 1970). Damm zeichnet in ihren sorgfältig recherchierten Romanbiographien aus dem Umkreis Goethes gleichermaßen Epochen- und Charakterbilder, die diese Persönlichkeiten dem heutigen Leser nahebringen, so »Vögel, die verkünden Land« (1985, über J. M. R. Lenz), »Cornelia Goethe« (1987), »Christiane und Goethe« (1998). Schreibt auch autobiographisch geprägte Prosa (»Ich bin nicht Ottilie«, 1992; »Diese Einsamkeit ohne Überfluß«, 1995) und ist als Herausgeberin tätig.
 
Weitere Werke: Prosa: Atemzüge (Essays, 1999); Tage- und Nächtebücher aus Lappland (2002).
III
Damm,
 
1) Anatomie: Mittelfleisch, Perineum, aus Haut, Bindegewebe und Muskulatur bestehende Weichteilbrücke zwischen After und Hodensack beziehungsweise hinterem Ende der Schamspalte, beim Mann breiter als bei der Frau.
 
Da der Damm der Gebärenden beim Austritt des kindlichen Kopfes stark gedehnt wird, kann er hierbei einreißen (Dammriss). Ein Riss ersten Grades betrifft die vordere Hälfte des Damms, ein Riss zweiten Grades reicht bis zum Schließmuskel des Afters; beim Riss dritten Grades sind außer dem Damm auch After, Mastdarmschleimhaut und Schließmuskel verletzt. Jeder Dammriss muss vom Arzt genäht werden, um krankhafte Folgen, Ausfluss und späteren Vorfall der Geschlechtsorgane (Gebärmutterverlagerung) zu vermeiden. Unter Dammschutz versteht man eine Reihe von Handgriffen, mit denen Hebamme oder Arzt den Damm entspannen, um ein Einreißen zu verhüten. Scheint ein Dammriss nicht vermeidbar, so nimmt der Arzt einen Scheiden-Dammschnitt (Episiotomie) vor.
 
 2) Bauwesen: länglicher, aufgeschütteter Baukörper aus Erde, Kies, Schotter oder Schüttsteinen. Dämme dienen als Deiche, als Unterbau von Verkehrswegen und Kanälen, als Rampen an Brücken, als Umrandung von künstlichen Speicherbecken und als Staudämme. - Früher wurden auch Straßen Dämme genannt, etwa der »Kurfürstendamm« in Berlin.
 
 3) Bergbau: Bauwerk zur Trennung von Grubenbauen als Schutz gegen Brand, Explosion, Wassereinbruch; besteht aus dem Dammkern und zwei Stützwänden.
 

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Dạmm, der; -[e]s, Dämme [älter: Tamm, mhd. tam = Flut, Seedamm, H. u.; die Schreibung mit d seit dem 17. Jh. unter niederd. Einfluss (mniederd. dam)]: 1. a) künstlich errichteter Wall: einen D. bauen, aufschütten; bei der Sturmflut sind die Dämme (Deiche) gebrochen; Ü einen D. gegen die Willkür der Herrschenden errichten; b) aufgeschütteter Unterbau eines Fahr- od. Schienenwegs; Bahndamm: die Insel ist mit dem Festland durch einen D. verbunden; c) (nordostd., bes. berlin.) Fahrbahn einer Straße; Fahrdamm: der Mann ... überquert den D., die Straße rauf bis zur Ecke (Döblin, Alexanderplatz 121); *wieder/nicht auf dem D. sein (ugs.; wieder/nicht gesund sein; Damm = gepflasterter Fahrweg, auf dem ein sichereres Vorwärtskommen möglich ist als auf unbefestigten Verbindungs- u. Fußwegen); jmdn. wieder auf den D. bringen (ugs.; jmdn. wieder gesund machen). 2. (Med.) Körpergegend, Weichteilbrücke zwischen After u. Scheide bzw. Hoden.

Universal-Lexikon. 2012.

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